Die beste Art mit Stoff zu wickeln ist, wenn man es mit windelfrei kombiniert. In unserem Exkurs Stoffwindeln und Windelfrei zeigen wir dir, worauf es ankommt und wie du windelfrei in Kombination mit Stoffwindeln praktizieren kannst.

Was bedeutet das?

Windelfrei wird auf der Welt am häufigsten praktiziert. Nicht nur, weil vielen Menschen auf der Welt Wegwerfwindeln zu kostspielig sind, sondern es von der Natur aus schon vorgesehen ist, ohne Windeln zu leben.

Babys geben von Geburt an Signale, wenn sie mal müssen. Es ist für sie ein normales Bedürfnis wie Hunger oder Nähe, das sie genauso kommunizieren.

Reagieren wir von Beginn an auf diese Signale, werden die Kinder das Gefühl für Ausscheidungen bewahren. Hält man die Baby dagegen nicht mindestens 1-2 mal am Tag ab, verlieren sie das Gefühl und es dauert meist länger, bis sie trocken werden. Abhalten stärkt somit auch die Bindung und Kommunikation zwischen Eltern und Kind, da auf Babys Signale reagiert wird.

Wie geht windelfrei?

  • Schon bei Säuglingen anfangen und vor oder nach dem Stillen abhalten, d.h., das Baby über das Waschbecken halten, Hände in die Knie und zu sich heranziehen.  Du wirst sehen, das Baby wird drücken! In dieser Haltung öffnet sich der Darm automatisch und wird sich entleeren. Es wird nicht jedesmal Pipi oder Stuhl im Waschbecken landen, aber immer öfter, je mehr man es praktiziert. Bein Stillen kann man auch einfach einen Behälter unter den Po legen und in der Wiege/Stillposition abhalten. Wichtig: Hände gegen die Füsschen, damit das Baby gut drücken kann.

 

  • Baby nackig strampeln lassen und beobachten: wird es vor dem Pipi unruhig? Weint es sogar? Oder wird es besonders still? Jedes Kind gibt andere Signale. Achten und reagieren. Am einfachsten ist es, nach dem Schlaf oder nach langem Sitzen/Tragen. Oder nach Gefühl. Baby hoch nehmen und über das Waschbecken halten.

 

  • Fängt man mit Beikost an, wird der Stuhl härter und die Babys drücken deutlich, wenn es soweit ist! Hier sofort reagieren! Sobald das Baby rot wird, Windel weg und ab aufs Töpfchen oder die Toilette (hinters Baby setzen und Hände wieder unter die Knie)! Die Babys gewöhnen sich daran und wissen man reagiert, sodass sie es normal finden. Viele werden sogar unruhig und wollen die Windel gar nicht akzeptieren.

 

Je öfter man es schafft, das Baby beim Drücken aufs Töpfchen zu setzen desto einfach wird es später. Ab etwa 1,5 Jahren sagen die Kinder sogar, dass sie müssen.

Wichtig: kein Druck, kein Stress und nicht schimpfen/loben. Einfach nur kommunizieren. Man kann es auch spannend machen, indem man Bücher auf der Toilette liest, oder besonders Spielzeug in die Hand gibt etc.

Anfangs pinkeln Babys alle 10-20 min, später jede 30- 90min. Ab ungefähr 18 Monaten halten die Kinder bis 4 Stunden an.

Tipp: Man kann auch einfach bei jedem Wickeln Ausscheidungskommunikation betreiben und das Abhalten anbieten. Bevor man eine neue Windel anzieht, das Baby über das Waschbecken oder die Toilette halten. Man muss nicht zwingend windelfrei leben. Dadurch wird das Bewusstsein ebenfalls bewahrt.