Damit eine Wollüberhose „dicht“ wird und somit als Nässeschutz fungieren kann, muss sie vor dem Erstgebrauch und nach jedem Waschen mit Wollwachs (Lanolin) gefettet werden. Bei neuen Wollüberhosen empfiehlt es sich, diese Prozedur zweimal durchzuführen, damit genügend Lanolin an die Wolle kommt.

Das richtige Wollwachs finden

Lanolin ist von verschiedenen Herstellern in Onlineshops oder auch in Apotheken erhältlich. Zu beachten ist hierbei, dass es sich um „Lanolin anhydrid“ handeln muss. Das bedeutet, dass es wasserentzogen und pestizidfrei ist.

Wolle fetten leicht gemacht

Für eine Windel benötigst du:

½ TL Lanolin

200ml sehr heißes Wasser (ca. 90 Grad)

einige Tropfen Spülmittel oder Babyshampoo (alternativ bzw. für noch natürlichere Inhaltsstoffe eignet sich auch eine Seifenflockenemulsion)

2l warmes Wasser (ca. 60 Grad)

1 Schüssel

Für jede weitere Windel erhöhst du die Menge des Lanolins entsprechend. Auf diese Weise können mehrere Windeln in einem Gefäß gefettet werden, solange jede Windel von der Emulsion bedeckt wird.  Lediglich bei neuen oder dunklen Stoffen, die abfärben könnten, empfiehlt es sich, sie in unterschiedlichen Gefäßen zu fetten.

Und so geht’s:

Gib das heiße Wasser in eine Tasse und rühre das Lanolin ein. Rühre so lange, bis sich es sich gänzlich aufgelöst hat und keine Stücke mehr zu sehen sind. Es sollte nun als gelbe Fettaugen auf dem Wasser schwimmen.

Sodann gibst du unter Rühren tröpfchenweise das Spülmittel oder Babyshampoo hinzu, bis eine vollkommen weiße, milchige Emulsion entstanden ist und keine (!) Fettaugen mehr zu sehen sind. Fülle nun das warme Wasser in eine Schüssel. Es sollte so warm sein, dass du gerade noch hinein fassen kannst. Jetzt gibst du die Lanolin-Emulsion dazu und legst deine auf links gezogene Windel in die Lösung. Damit die Winde l das Lanolin bestmöglich aufnehmen kann, sollte sie feucht sein. Am besten fettest du sie also unmittelbar nach dem Waschen oder machst sie einfach noch mal nass. Um einen Extra-Nässeschutz zu erreichen, kannst du die Emulsion direkt über den Hauptnässebereich der Windel geben und gemeinsam mit ihr in die Flüssigkeit legen. Lege die Tasse (oder alternativ einen Teller) auf die Windel, um sie zu beschweren, damit die gesamte Windel in der Lösung liegt.

Lasse die Windel nun mindestens vier Stunden oder über Nacht in der Lösung baden. Danach nimmst du sie heraus und drückst sie vorsichtig, zwischen 2 Handtüchern aus. Alternativ kannst du sie auch bei max. 400 Umdrehungen in der Waschmaschine trocken schleudern. Dann lässt du sie liegend und mit der Wollseite nach unten trocknen. Eine Wollwindel ist meist nach spätestens 24 Stunden komplett durchgetrocknet. 

½ TL Lanolin in eine Tasse geben (Bild 1) und in heißem Wasser unter Rühren auflösen (Bild 2). Spülmittel oder Babyshampoo tröpfchenweise hinzugeben bis eine milchige Emulsion ohne Fettaugen entsteht (Bild 3).

 

Lanolin pflegt den Babypo

Falls sich die Windel nach dem Fetten etwas fettig anfühlt, ist dies kein Grund zur Sorge. Dieses überschüssige Lanolin trägt sich in der Regel beim ersten Gebrauch der Windel ab und pflegt derweil den Babypopo.

Hier geht’s zum Lanolin

 

Diesen Beitrag hat uns Stoffwindelberaterin Tabea geschrieben:  http://villawaldbaer.de/